Rojava: Aktuelle Lage in der Pandemie – Spendenaufruf

Rojava: Aktuelle Lage in der Pandemie – Spendenaufruf

Am 10.06.2021 hat ein Online Vortrag über die Pandemie-Situation in Rojava – unterstützt auch von Attac Aschaffenburg – stattgefunden.

Wir bitten um materielle Unterstützung der Bemühungen von Dr. Wilk, Herrn Lengfeld und weiteren Helferinnen und Helfern!

Dr. Michael Wilk berichtet aus Rojava

Spendet bitte an das Konto der Kommunalen Initiative
IBAN DE67 7955 0000 0005 1788 01
Stichwort: Gesundheitshilfe Dr. Michael Wilk!
Die gesammelten Beträge werden an Dr. Wilk weiter geleitet.

Hier die You-Tube-Aufzeichnung der Veranstaltung, im Folgenden ein kurzer Bericht:

Dr. Michael Wilk (Notfallmediziner) und Torsten Lengfeld (Physiotherapeut) haben von Ihrem letzten gemeinsamen Besuch in Rojava berichtet. So wurden im April und Mai 2021 sowohl die Menschen medizinisch versorgt, als auch das dortige Klinikpersonal geschult. Sie berichteten über türkische Angriffe und den Lockdown im Autonomiegebiet Rojava/Nordsyrien. Rojava ist kein rein kurdisches Gebiet. Hier leben verschiedene Bevölkerungsgruppen, ca. 4 Mio. Menschen. Die WHO hat ca. 17.500 Dosen Impfstoff zur Verfügung gestellt – bei weitem nicht ausreichend. Hilfsdelegationen unterstützen die Ausbildung zur Selbsthilfe. Es fehlt an know-how, an medizinischem Material und Therapiemöglichkeiten. Zu behandeln sind verstümmelte Kriegsopfer, Giftgasopfer, traumatisierte Menschen. Es fehlen Zahnärzte, Augen- und Ohrenärzte, Gynäkologen, Kinderärzte, Physiotherapeuten, aber auch Hilfsmittel wie Brillen, Hörgeräte, Rollstühle, Krücken, Medikamente usw. Es ist sehr schwierig Hilfstransporte zu organisieren. Dr. Wilk und Torsten Lengfeld schilderten die Situation vor Ort als sehr bedrückend und von Unsicherheit geprägt, auch wegen der türkischen Übergriffe. Trotz allem gibt es große Anstrengungen zum Wiederaufbau. Waisenkinder, oft die Ergebnisse sexueller Gewalt, werden von der kurdischen Selbstverwaltung betreut.

Trotzdem sind die Perspektiven für junge Menschen so schlecht, dass viele das Land verlassen wollen. Es gibt ein großes Camp in dem ca. 60.000 Menschen leben. Dr. Wilk bezeichnete es als Brutstätte des IS. Hier schließen sich Menschen dem Terror an, die in einer prekären Situation leben.

Nötig wären Maßnahmen – auch der deutschen Regierung – zur Rückholung von Tätern. Der Verein Civaka Azad dient als Ansprechpartner für medizinische Themen. Auf Einladung des kurdischen Zentrums war Dr. Wilk bereits mehrmals in Aschaffenburg. Seine Vorträge über die Situation von Rojava waren immer sehr beeindruckend und informativ.


Wir sagen vielen Dank im Namen aller, die sich für die Hilfe in den umkämpften Gebieten von Rojava und den Aufbau von selbstverwalteten Strukturen einsetzen.

ki-ab

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